Als uns im Dschungel von Kambodscha ein Paar erzählte dass sie mit einem Easy Rider unterwegs waren, dachte ich als erstes an mein Jugendidol: Knight Rider! Doch wirklich viel gemeinsam hat ein Easy Rider nicht mit Michael Knight.

Ein Easy Rider ist kurz gesagt ein Motorrad Guide. Jemand der im Besitz eines Motorrades ist und Touristen gegen Endgeld die Gegend näher bringt. Man kann die Dienste der Fahrer nur für wenige Stunden oder gar mehrere Tage in Anspruch nehmen. So kann man gar die Strecke Hanoi bis nach Ho Chi Minh City mit einem Easy Rider zurücklegen. Doch es ist etwas Vorsicht geboten, denn wirklich jeder mit einem Motorrad in Vietnam versucht sich als Easy Rider.

Nha Trang

Da wir uns das Erlebnis nicht entgehen lassen wollten, haben wir uns in Nha Trang etwas näher damit beschäftigt. Nha Trang selbst ist besonders beliebt bei russischen Touristen die den Strand und alles andere in der Stadt schon fast annektiert haben. Auch die Touri-Touren um die Umgebung zu Erkunden werden oft auf russisch geführt, daher blieb für uns nur noch die Option Easy Rider.

Blick auf Nha Trang

Wir haben uns als erstes bei unserem Hotel erkundigt und in Erfahrung gebracht, dass man auf der Strasse bereits Easy Rider ab 20 USD pro Tag finden kann. Jedoch können diese meistens nur sehr schlecht Englisch und es kann vorkommen das man abgezockt wird. Es gibt zwar eine Art Easy Rider Vereinigung in der nur qualifizierte Fahrer Mitglied werden können, jedoch hat sich dieses System nicht wirklich durchgesetzt. Wir haben zumindest nie jemanden in einer offiziellen Easy Rider Jacke entdeckt.

Freundlicherweise hat uns der Concierge zwei ihnen bekannte Fahrer empfohlen, jedoch für 45 USD pro Person (inkl. Eintritte und Mittagessen). Im Nachhinein können wir nur sagen das sich jeder Dollar gelohnt hat. Unsere beiden Fahrer sprachen perfekt Englisch, fuhren sehr sicher und wir haben die beiden bereits nach wenigen Minuten in unser Herz geschlossen.

Die Tour

Unsere Tour startete direkt vor unserem Hotel und führte uns zu einer selbst gebauten Holzbrücke welche die Einheimischen zum Überqueren des Flusses gebaut haben. Wer rüber will muss einen kleinen Zoll bezahlen. Das gesammelte Geld wird alle paar Jahre für den Neubau der Brücke investiert – Anscheinend ist die Konstruktion nicht so stabil. Auch wir durften über die etwas wackelige Brücke laufen und ein paar Fotos schiessen.

Easy Rider

Weiter führte die Tour durch frisch angepflanzte Reisfelder zu einer Reisnudel und Reispapier ‚Fabrik‘. Wir wären wohl nie auf die Idee gekommen eine solche Fabrik zu besuchen, waren aber glücklich es gemacht zu haben. In harter Handarbeit produzieren Familien im ganzen Land die Reisnudeln welche man Land ein, Land auf im Supermarkt und auf Märkten kaufen kann. Was wir uns als hoch technologisierte Produktion vorgestellt haben erwies sich als echte Knochenarbeit.

Weiter ging die Tour über ein Kloster mit einem riesigen Buddha zum Tageshighlight den Ba Ho Wasserfällen. Die Wasserfälle liegen tief im Dschungel versteckt und sind nur zu Fuss zugänglich (20 Minuten). Das klare kühle Wasser der Wasserfälle lockt viele Einheimische (und den einen oder anderen Russen) zum Baden ein. Allerdings ist es alles andere als überfüllt. Wer sich traut kann von einer 7 Meter hohen Klippe direkt ins Wasser springen.

Ba Ho Wasserfälle

Nach dieser Erfrischung gabs lecker Mittagessen in einem typisch vietnamesischem Restaurant, einen Abstecher in ein kleines Fischerdorf und einen Besuch bei der Long Son Pagoda. Alles in allem ein gefüllter, spannender Tag der besser nicht sein könnte.

Fazit

Das wichtigste was wir von diesem Tag mitgenommen haben ist, dass das Erlebnis Easy Rider in erster Linie vom Fahrer selbst abhängig ist. Die Tour kann noch so Interessant sein, fühlt man sich auf dem Motorrad nicht sicher oder vom Fahrer nicht verstanden, ist die Tour nur halb so spannend. Wenn man eine mehrtägige Tour plant, sollte man vorher eine Tagestour mit dem Fahrer unternehmen um sicherzustellen, dass man sich gut versteht. Preislich sollte ein Easy Rider wohl zwischen 20 und 40 USD kosten (ohne Eintritte, Verpflegung etc.)

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