Nach den unvergesslichen Tagen auf Fraser Island wollten wir uns direkt in das nächste Abenteuer stürzten: Einem Segeltrip zu den Whitsundays. Doch erst einmal mussten wir die 870 Kilometer zwischen Hervey Bay und Airlie Beach, dem Ausgangspunkt sämtlicher Segeltrips, überwinden. Um nicht völlig übermüdet anzukommen, haben wir uns für diese Fahrt zwei Tage Zeit gelassen und haben in Marlborough einen Zwischenhalt eingelassen. Wer bei Marlborough jetzt an Pferde und Zigaretten denkt liegt nicht ganz falsch. Wir haben zwar keine Cowboys gesehen, aber dafür viel Natur und eine der klarsten Nächte seit langem.

Milchstrasse über unserem Camper

Milchstrasse über unserem Camper

Airlie Beach und die Tourenabieter

In Airlie Beach angekommen mussten wir uns für einen Segeltrip entscheiden. Wie bereits beim Fraser Island Trip gab es auch hier wieder eine Unmenge an Angeboten. Katamarane, Einmaster, grosse Schiffe, kleine Schiffe, selber Segeln, Abenteuer Segeln, mit Tauchen, ohne Tauchen, BYOB oder Bar, Tages- oder Mehrtagestouren, Doppelzimmer oder Kajutenbett, die Möglichkeiten schienen endlos.

Am Ende fiel uns die Entscheidung aber relativ leicht. Beim Durchstöbern der Anbieter sind wir auf die ‚Solway Lass‘ gestossen die uns sofort in ihren Bann gezogen hat.

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Die Solway Lass

Doch nicht nur die Bilder des grossen Piratenschiffes das sowohl im ersten als auch im zweiten Weltkrieg im Einsatz stand haben es uns angetan. Die drei Übernachtungen auf dem Boot schienen uns genügend Zeit zu geben die Whitsundays etwas detaillierter zu erkunden und die anderen Passagiere näher kennen zu lernen. Oft trifft man sich ja leider nur ganz kurz.

Ab auf’s Schiff

Wenige Tage später ging es dann spät Abends los. Im Schutze der Dunkelheit haben wir das Schiff betreten, unsere kleines Doppelzimmer – was für Luxus – bezogen, Bekanntschaft mit den anderen Passagieren gemacht und den Plänen des Captains zugelauscht: Wir segeln einfach mal drauf los!

Das war dann auch das Motto für die nächsten Tage. Anstatt strickt einem Programm zu folgen, vielen die Entscheidungen immer recht spontan und mit einem kühlen Drink in der Hand.

Whiteheaven Beach

Jeder Segeltrip in die Whitesundays hält am Whiteheaven Beach. Es ist das Highlight der Tour und ein Must-See in Australien. So haben auch wir in der Bucht vor dem Whiteheaven Beach geankert und sind an Land. Doch bereits auf dem Weg zum Hill Inlet Lookout fing es an zu Regnen. Unser Guide meinte zwar, dass sich der Regen gleich verziehen würde, jedoch war dem nicht so.

Ausblick vom Hill Inler Lookout

Ausblick vom Hill Inler Lookout

Doch man muss es positiv sehen: Fast niemand kann von sich behaupten bei Regen am Whiteheaven Beach mit einem Stinger-Suite bewaffnet mit jungen Rochen geschwommen zu haben. Auch wenn das Wetter wirklich suboptimal war, eine tolle Erfahrung. Der feine Sandstrand, das Türkise Wasser, die Angst vor giftigen Quallen, Australien pur!

Schnorcheln / Tauchen

Die nächsten paar Tage war das Wetter aber wieder auf unserer Seite. Strahlender Sonnenschein und kristallklares Wasser luden zum Tauchen und Schnorcheln ein. An diversen Spots haben wir die Segel eingezogen, haben den Stinger-Suite montiert und sind mit Schwung über die Liane am Hauptmast wie richtige Piraten ins Wasser gestürzt.

Ab ins kühle Nass

Ab ins kühle Nass

Die Unterwasserwelt hier im Inner Reef des Great Barrier Reefs war sehr eindrücklich. Die Fische waren um einiges grösser als jene welche wir auf unseren Tauchgängen in Asien gesehen haben. Auch die Korallen waren viel farbenfroher und artenreicher auch wenn vieles leider schon zerstört wurde.

Unterwasserwelt

Unterwasserwelt

Das absolute Highlight war jedoch der riesige Manta Rochen der neben unserem kleinem Gummiboot auf dem Weg zurück zum grossen Schiff auftauchte. Unser Kapitän stoppte das Boot ohne zu zögern und sprang ins Wasser. Etwas perplex schaffte ich es gerade noch ihm hinter her zu springen während alle anderen verwirrt sitzen blieben.

Leider habe ich in all der Hektik die Unterwasser Kamera liegen gelassen. Aber Fotos machen wäre wohl so oder so schwierig gewesen, da ich beide arme brauchte um dem Rochen hinterher zu schwimmen :)

Fazit

Der Selgeltripp war für uns eine ganz neue Erfahrung. Ansonsten eilt man auf Touren von einer Sehenswürdigkeit zur anderen, doch hier stand der Weg im Mittelpunkt. Entspannt lagen wir stundenlang auf Deck und genossen nur den Fahrtwind und die tolle Aussicht. Von Zeit zu Zeit gabs wieder einen Sprung ins kühle Nass und ein paar Schnorchel Gänge, doch das eigentliche Highlight war das Schiff selbst. Wir waren mit unserer Wahl sehr zufrieden.

Chillaxen

Chillaxen

Wir wurden zwar immer wieder von den kleineren moderneren Segelschiffen mit viel Gekreische von mehrheitliche pubertierenden deutschen überholt, doch wir fühlten uns auf unserer alten Dame mit wesentlich mehr Platz pudelwohl!

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