Nach dem wir die Falkland Inseln in einem spektakulären See-Manöver verlassen haben, lagen erstmals wieder zwei Tage auf See vor uns. Diese haben wir wie immer genutzt um uns auf die bevorstehenden Landungen vorzubereiten. Unser nächstes Ziel, South Georgia, ist ein ganz spezieller Ort. Einerseits aus historischer Sicht. Von 1904 bis 1966 war South Georgia das Zentrum der Wal-Industrie in der Antarktis (1.4 Millionen Wale wurden getötet). South Georgia war zudem Ausgangspunkt für viele wichtige Antarktis-Expiditionen wie zum Beispiel diese von Sir Ernest Shackelton, welcher bei seinem zweiten Versuch als erster Mensch den Südpol zu erreichen im Pack-Eis des Weddel-Meers stecken blieb und mit einem kleinen Rettungsboot seinen Weg zurück nach South Georgia fand (heute bekannt als die unglaublichste Überlebensgeschichte der Menschheit). Anderseits ist South Georgie einer der wenigen Orte im südlichen Ozean das Land für Brutplätze für Pinguine, Albatrosse, Robben und weiteren Tieren bietet.

Grytviken

Grytviken, ein Ort zum Entspannen

Grytviken, ein Ort zum Entspannen

Unser erster Stop auf South Georgia war Grytviken, eine alte Walfang-Station und einziger heute noch bewohnter Ort (Einwohnerzahl: 30). Doch mit unserem ersten Fuss auf South Georgia schlug auch gleich das Wetter um. Schnee, 50 Km/h Wind und ein paar Robben begrüssten uns ganz herzlichst. Auf den obligatorischen Whiskey-Toast auf Shackeltons-Grab folgte eine kurze Führung durch die alten Walfanganlagen, ein Besuch im Museum, eine kleine Schneeballschlacht (für viele war dies der erste Schnee in ihrem Leben) und eine kurze Wanderung in den dichten Nebel. Für nicht Schnee gewohnte war das Wetter jedoch zu kalt und sie machten sich schon früher auf den Weg zum Schiff.

Stromness

Stromness

Stromness

Der nächste Tag sah dann aber etwas besser aus. Am morgen landeten wir in Stromness, einer weiteren kleinen Walfangstation und zugleich der Endpunkt von Shackeltons Rettungsreise aus dem Weddel-Meer. Am Strand erwarteten uns bereits diverse Robben-, Pinguin- und Vogel-Arten. Programm gab es keines, man konnte sich frei am Strand bewegen oder eine kleine Wanderung zu Shackeltons-Wasserfall machen.

Godhul

Aussicht in Godhul

Aussicht in Godhul

 

Das Highlight an diesem Tag war jedoch die Nachmittags-Exkursion in Godhul. Mit dem Zodiac am Strand gelandet, wurden wir bereits vom „Beach-Master“ gewarnt. Der „Beach-Master“ ist ein männlicher See-Elefant (bis zu 4.5 Meter lang und 10.5 Tonnen schwer) der seinen Strand mit allen Mitteln verteidigt. Zu unserem Glück hielt er gerade seinen Mittagsschlaf und hat sich gut hinter einem kleinen Hügel versteckt (siehe Foto) und wir konnten uns ungestört Richtung Pinguin-Kolonien machen. Zu unserer Überraschung querten plötzlich ein paar Rentiere unseren Weg. Diese wurden zu Walfang-Zeiten als Fleischquelle angesiedelt. Bei den Pinguinen angekommen, verschwand aber bereits die Sonne hinter den Hügeln und der Himmel färbte sich rot. Der Blick zurück zum Schiff war nun atemberaubend. Das kleine Schiff in der Bucht umgeben von rot schimmernden Hügeln!

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